Sonntag, 30. Oktober 2011

Sensationelles Indonesien

Bei Indonesien handelt es um das größte Land der islamischen Welt. Das gilt zum einen für die Einwohnerzahl mit ca. 240 Mio. Menschen, zum anderen auch für die Größe des Landes, das zusammengefasst über 2 Mio. qkm Fläche misst, sechsmal so groß wie Deutschland oder aber groß wie West-Europa. Die Ausdehnung dieses Inselreiches umfasst 1.870 km nord-südlich und 5.100 km west-östlich. 

Der dortige Islam hat eine sehr weiche Ausprägung. Man kann ihn in seiner Wirkung und in der Handhabung durch die Masse der Bevölkerung mit unserem christlichen Verständnis oder dessen Auswirkungen in unserem Alltag vergleichen. Neben der zu 88 % herrschenden islamischen Religion finden sich hier auch Christen, Buddhisten oder Hindus, die zumeist auf Bali leben.

Dieses aus über 3.500 Inseln und mehr als 30 ethnischen Gruppen und über 350 Sprachen bestehende Land umfasst mit seiner Kultur ein kleines Universum und müsste dafür allein schon zum Weltkulturerbe ausgerufen und geschützt werden.

Während all meiner Reisen in nun über 80 Länder habe niemals eine so unglaublich freundliche, zuvorkommende, höfliche und liebevolle Bevölkerung kennen gelernt. Das Wesen der dortigen Menschen, die die arabische Interpretation des Islam ablehnen, ist ganz wunderbar und sollte uns im Westen, sollte den USA zum Vorbild dienen, wenn es um Humanismus und soziale Gemeinschaft und respektvolles Miteinander geht.

Jakarta, überall eher als Moloch bekannt, ist mit ihren offiziell 9 Mio. Einwohnern, der Großraum Jakarta zählt ca. 23 Mio. Menschen, eine sehr große und unwahrscheinlich beeindruckende Metropole, die in Deutschland ihresgleichen suchen dürfte. Diese Metropole erscheint unglaublich gut organisiert, aufgeräumt und sauber, gemessen an ihrer Größe und nicht zu vergleichen mit den arabischen Metropolen, die ja eher rückständig und sehr verschmutzt wirken. Hier ist jeglicher Luxus ebenso alltäglich und behauptet sich neben einer zum Teil unvorstellbaren Armut, wie auch moderne Architektur sich ganz alltäglich neben kleinen Hütten und Baracken formiert, Zukunft und Vergangenheit, wunderbare Restaurants neben Garküchen, Shopping-Center und sehr ursprüngliche Märkte, Stände und sonstige Verkaufsflächen.

Die Stadt ist sehr vielseitig und bietet den Bewohnern und Besuchern faktisch alles an Unterhaltung und Kurzweil, darunter auch ein Open-Air-Museum, in dem alle architektonischen Besonderheiten der gesamten Nation in realer Größe nachgestellt sind und womit die Vielseitigkeit dieses Reiches erst wirklich deutlich wird.

Wir hören nur selten über Indonesien, ab und zu von Terrorakten oder bewaffneten Auseinandersetzungen und realisieren nicht, dass diese in einer solchen Entfernung von den Hauptinseln und der Hauptstadt stattfinden, dass selbst die dortige Bevölkerung sie nicht unbedingt selbst erlebt oder erfährt. Eine Reisewarnung nach Indonesien wegen dieser Vorkommnisse würde umgesetzt auf die Dimensionen in Europa heißen, dass man Kopenhagen nicht besuchen dürfe, weil es in Serbien zu Gewalt gekommen ist.

Dieses insgesamt recht arme Land, dessen Bruttoinlandsprodukt bei ca. 130 Mrd. Euro liegt, also 1/30 des in Deutschland produzierten, aber ebenso groß ist, wie von vier arabischen Staaten im Norden Afrikas inklusive der Ölförderung zusammen, dieses Land ist auch außerhalb Balis, der weltweit bekannten Urlaubsinsel, eine Sensation und rechtfertigt jede ausgedehnte Reise und auch die Vorstellung, dass in Asien die Zukunft der Menschheit liegen dürfte, Europa ein Museum sein wird, Afrika, entgegen aller Schönrederei, den Sprung in die Neuzeit nicht mehr schaffen kann und der Welt nur noch zur Beruhigung seines Gewissens dienen wird, den sich rasant entwickelnden Asiaten einmal als Ort dient, in dem die Herkunft der Menschheit nach verfolgt und gelehrt wird.