Samstag, 25. Juli 2015

Mystisches Marrakesch - Leben in einer anderen Zeit

Texte und Fotos: François Maher Presley
Herausgeber: David Eschrich 

Nach diversen Besuchen wurde Marrakesch als Wohnsitz zum Traum des Autoren, den er sich mit dem Kauf eines traditionellen Hauses und einem dortigen Neuanfang in 2005 verwirklichte. In 50 Novellen beschreibt er seinen Alltag, seine Erlebnisse, insbesondere aber auch Begebenheiten, die das dortige Leben bestimmen. Menschen, ihre Charaktere, Sitten und Gebräuche, Hoffnungen, Enttäuschungen, gekaufte Liebe und erhoffte wahrhaftige Liebe, Aussichts- und Hoffnungslosigkeit, Betrug, Lügen und traumhafte Sinnlichkeit sind Gegenstand seiner authentischen Erzählungen, die jeden berühren, packend sind, manchmal schockierend, in ihrer Beschreibung auch erschüttern. Der Autor schafft mit seinen Worten jene Bilder, die Besucher der Stadt nicht vergessen, oft nicht in eigene Worte fassen können, Wahrheiten, die unter der Decke der Tourismus-Industrie die marokkanische Wirklichkeit verbergen.

1. Auflage Juni 2013, Paperback, 240 Seiten, 115 x 180 mm, Preis 9,80 Euro

Neben seinen ungezählten redaktionellen Beiträgen wurden literarische Texte von François Maher Presley in mehr als 50 Büchern, darunter in „Denkspiele“, „Mallorca - Wirklichkeit oder Traum“, „Ein Augenblick birgt 1.000 Erleben - Klostertagebuch“, „Tomas - Aus dem Leben eines Callboys“, „Akwaaba - Willkommen in Ghana“, „Liebesgedichte“, „Telefonat mit Baronin“, „Werktagebuch: Frühe Dichtung und Prosa“ oder vier Bände „Andere Länder und Kulturen“ veröffentlicht. 

Marrakesch - Leben in einem Riad

Fotos und Text: François Maher Presley
Herausgeber: Rena Dettmann, Stephan Puteick

1. Auflage Februar 2013, Hardcover, 164 Seiten, 21,5 x 115 cm, ca. 90 Bilder, Preis 10,75 Euro
Aus dem Inhalt

Das Zirpen der Grillen, die sich in den zahlreichen Pflanzkübeln auf der Terrasse eingenistet haben, löst mit der Dämmerung das Zwitschern der Vögel ab. Der Mond steht noch vor Sonnenuntergang am Himmel und bereitet die Nacht für den Tanz der Sterne vor, die zahlreich und klar zu sehen manche Bilder malen, nicht allein von traumhaften Welten, sondern auch Bilder aus vergangenen Tagen, aus dem fernen Europa, meiner eigentlichen Heimat, Erinnerungen, die mit dem Sonnenuntergang in Orange und Rot eintauchen und nach und nach verblassen, mich in den Schlaf begleitend, in einen ruhigen tiefen Schlaf in meinem Haus in Afrika.

Rezension

Hier lebt der Autor seine fotografische Kunst aus. Man merkt, wie er Haus, Stadt und Land in seiner Kamera aufsaugt und Sie dem Leser zu Füßen legt. Man erhält einen fast einmaligen Einblick in die Lebenswelt des "gehobenen" Lebensstils in einem Land der Gegensätze. Betrachtens- und lesenswert. Verführt zum Reisen. E. Braun-Egidius

Elias Canetti hat 1954 Marrakesch erstmals besucht. Eine fremde, für Europäer unwirkliche Stadt. Mit seinem Buch "Stimmen in Marrakesch" schuf er einen Meilenstein der Reisebeschreibung über die Stadt Marrakesch in Marokko. Sein Buch erschien 1968. Es thematisiert die fremde Kultur dieser orientalischen Stadt. Die feilschenden Händler, die Gerüche der Esswaren, die Anblicke der Waren in den Gassen der Altstadt, in denen Handel, Suk genannt, getrieben wird. Diese Beschreibung der Eindrücke sind kein Reisebuch im klassichen Sinn mit Zahlen, Daten und Fakten, sondern Canetti begeisterte mit den Beschreibungen von Miniaturen von atmosphärischen Erscheinungen einer orientalischen Großstadt. Das machte wohl den Erfolg dieses Buches aus.
Was hat das nun mit dem aktuellen Buch des Autors Francois Maher Presley zu tun? Eine ganze Menge! Sein Buch knüpft an die pointierte Beschreibung des Lebens in Marrakesch an. Wundervoll wird die Atmosphäre in der Stadt beschrieben. Das Licht, die Wärme, das Stimmen-Wirrwarr. Eben die Atmosphäre einer arabischen Großstadt in jahrhunderte alten Mauern. Ganz besonders gelingt dem Autor den Unterschied herauszustellen zwischen dem quirligen Leben in den Gassen und der Ruhe im Riad, dem Privathaus. Hier ist man nur mit sich und seinen Gedanken. Diese Beschreibungen sind sehr eindringlich und geben dem Leser ein tiefgreifendes Gefühl, wie es sich in dieser Stadt leben muss. Bereichert und das ist der große Unterschied zu Canetti sind die zahlreichen, wunderbar gelungen Fotos, die beeindruckend die Texte in ihrer Intensität unterstützen. D. Eschrich