Montag, 11. Juli 2011

Ehrenmorde im Islam

Es heißt im Koran, dass eine sexuelle Handlung zwischen Männern mit dem Tod zu bestrafen ist. Homosexualität ist in allen arabisch-islamischen Ländern verboten und wir in den konservativen Staaten bis hin zu Ägypten mit dem Tod bestraft (Erschießungen, Hängungen, Folterungen und Vergewaltigungen bis zum Eintritt des Todes). Das auch Sex zwischen heterosexuellen Paaren, die nicht miteinander verheiratet sind, verboten und bestraft werden muss, ist ebenso zu lesen, was in den meisten islamischen Ländern, soweit die Todesstrafe praktiziert wird, heißt, dass bei Ehebruch zumeist die Frauen hingerichtet werden, oftmals durch öffentliche Steinigung (Saudi Arabien, Iran, Pakistan, Afghanistan).

Der Islam kennt den Ehrenmord nicht, aber die Ehre

Doch ist der Ehrenmord im Islam als solcher nicht bekannt und im Koran nicht festgeschrieben. Dieser Begriff in seiner hiesigen Deutung stammt aus der Zeit weit vor Mohammed. Dafür kennt man in den arabisch-islamischen Gesellschaften jedoch die Ehre als etwas zu verteidigendes, nicht wie in der aufgeklärten Welt als etwas zu verdienendes (Orden für Leistung). Die Ehre wird von Muslimen, Türken und Arabern als eine Bürde empfunden, die es zu erhalten gilt, um nicht „ehrlos“ und damit in der Gemeinschaft seine Existenz als Teil dieser, sein Leben zu verwirken.

Armut und geringe Bildung Boden für die Saat

Bei der Mehrheit der islamisch geprägten Länder handelt es sich um welche, in denen eine große Armut herrscht, ein großer Teil der Bevölkerung Analphabeten sind oder keine Schulde besucht haben. Die Schulpflicht existiert nicht überall, in Marokko z.B. ist die auf drei Jahre beschränkt. Hier sind 54 % der Einwohner Analphabeten.
In diesen Gesellschaften erfolgt die Bildung durch Hörensagen, durch das Weitergeben traditioneller Vorgänge, Erlebnisse und Lebensweisheiten. Gerade die islamische Religion wird – wenn nicht in den Schulen – dann vom Vorbeter in der Moschee weitergegeben, seine Interpretation des Korans gilt für die Gemeinde, nicht das geschriebene Wort, dass die wenigsten kennen, gelesen haben oder lesen können.

Hat es noch vor wenigen Jahrzehnten in den islamischen, zumeist arabischen Ländern Gelehrte gegeben, die sich mit dem Koran, dessen Auslegung und Verbreitung beschäftigt haben, so sind es heute zahllose Aktivisten. Es ist daher möglich, dass die Auslegung einzelner Suren von Imam zu Imam, von Moschee zu Moschee und Gemeinde zu Gemeinde voneinander abweicht, unterschiedlich ist, gar gegensätzlich. Das ist zu erklären durch die Uneinheitlichkeit der Organisationsstruktur im Islam, die nicht mit der der christlichen Kirchen zu vergleichen ist.

Ehrenmorde in rückständigen Gesellschaften

Der seit mehreren tausend Jahren in archiaschen Gesellschaften bekannte Ehrenmord wird heute noch praktiziert und von den Menschen aus vielerlei Gründen mit den Suren des Koran begründet. Man geht davon aus, dass in Palästina von vier Morden drei als Ehrenmorde zu bezeichnen sind. In Syrien ging das Regime dazu über, den Ehrenmord als Mord einzustufen, zu verbieten und zu bestrafen, um den Ausuferungen Einhalt zu gebieten.

Türken in Deutschland

Die in Deutschland lebenden Türken stammen zumeist nicht aus den Großstädten der Türkei. Sie verließen ihr Land wegen wirtschaftlicher Probleme. Nur 30 % der in Deutschland lebenden Türken gelten als ausgebildet, die Mehrheit der ersten Generation kann nicht lesen und schreiben. Gerade in diesen sehr in ihren althergebrachten Traditionen verwurzelten Gesellschaftsgruppen, zu denen auch die Mehrheit der aus Afghanistan stammenden Flüchtlinge zählt, lebt der Begriff des Ehrenmords und ist ein fester Bestandteil der Einflussnahme auf die Kinder, zumeist die Mädchen und Frauen.

Gründe für einen Mord

Ein Ehrenmord kann schon erfolgen, wenn in Afghanistan z.B. eine Frau sich nicht vollständig verschleiert, unerlaubt das Haus verlässt, eine Schule besucht oder sich dem Sex verweigert. Selbst der Widerspruch ist ein Regelverstoß. Wenn also in Deutschland ein türkisches Mädchen sich den väterlichen Regeln, die dieser aus den Traditionen, fälschlicherweise aus dem Koran herleitet, nicht unterordnet, wird dieser traditionell lebende Mann den Ehrenmord vornehmen oder durch seine Söhne oder Verwandte durchführen lassen. Auch die sexuelle Ausrichtung ist Grund, getötet zu werden.
Der Kontakt zu einem deutschen Mann, der Sex mit einem solchen, der Widerspruch gegen die Verschleierung, gegen die bereits arrangierte Ehe, wie es in islamischen Ländern heute noch üblich ist, das Tragen von westlicher Kleidung in einem westlichen Land sind Gründe, die zum Ehrenmord führen können.

Deutsche Frauen unter den Opfern

Das gilt auch für deutsche Frauen, die zum Islam konvertierten und einen Muslim geheiratet haben. Im Zeitraum 2004 bis 2009 waren unter den getöteten 12 deutsche Frauen und drei deutsche Männer sowie eine Französin. Die Dunkelziffer ist höher.

Ehrenmorde in Deutschland

Im Zeitraum von 2000 bis 2009 wurden offiziell in Deutschland 90 Mädchen, junge Frauen und Mütter, die Hälfte waren Mütter, Opfer eines Ehrenmordes. Jedoch ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil die Morde nicht selten als Unfälle dargestellt werden oder aber die zu Ermordenden, in den letzten Jahren darunter auch nachweislich sieben Männer, ins Ausland, in die Heimat gelockt werden, wo sie dann dem Mord durch die Verwandtschaft oder Auftragsmördern zum Opfer fallen.
In Deutschland werden im Schnitt im Jahr 10 Ehrenmorde vor Gerichten verhandelt.

Ehrenmord weltweit

Menschenrechtsorganisationen gehen von 100.000 Ehrenmorden in Jahr weltweit aus. Offiziell gezählt gelten weltweit 5.000 Morde der Ehre wegen. Allein in der Türkei sind es im Jahr 300 offiziell gezählte Morde. Die traurige Bilanz führt weltweit Pakistan an.
Ursprungsländer der Opfer in Deutschland
Die Mehrheit der Opfer und Mörder in Deutschland stammen aus der Türkei. Es folgen (nach Größenordnung) als Herkunftsländer (Deutschland für die Opfer) Irak, Afghanistan, Marokko, Jordanien, Libanon, Serbien, Montenegro, Iran, Kosovo, Makedonien und Syrien. Bei den Mördern handelt es sich zumeist um Ehemänner, oft blutsverwandt, Brüder, Onkel oder Väter.

Grund für Grausamkeit

Die Grausamkeit der Morde, die häufigen Zerstümmelungen erschrecken die Öffentlichkeit, erklären sich aber damit, dass der Aufwand der Grausamkeit die „Ehre“ des sich entehrt Fühlenden herstellt, mehr noch sogar in den Augen des Clans oder Familienverbandes durch die Grausamkeit verbessert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen